Raumkompression

Im Rahmen unserer Forschungen sind wir auf ein Thema gestoßen, dass wir “Raumkompression” genannt haben (eine Crayon- eigene Bezeichnung). Wir hörten uns eine Oper auf einer CD an, die live in einer Kirche aufgenommen wurde und konnten mit höchster Auflösung in der gesamten Kette nicht nur heraushören, dass die Oper in einer Kirche stattgefunden hatte – sondern darüber hinaus war es uns möglich, die Bewegungen der SängerInnen und das Hinrichten der Köpfe zueinander nachzuvollziehen!

Wenn wir die Auflösung des CD-Players allerdings von 176,4 auf 44,1 reduzierten, war nur mehr eine gewisse Räumlichkeit vorhanden – die Mikroinformationen hingegen waren weg. Als wir zusätzlich ein auf Klangfarben getrimmtes NF-Kabel zwischen den CD-Player und den Verstärker geschlossen haben, waren nur mehr die Sänger ganz ohne Raum wahrnehmbar.

Daraus ergibt sich einiges Grundsätzliches zur Kompression: 

  • Neben Datenkompression für geringeren Speicherplatz und der Dynamikkompression für mehr Lautheit, existiert eine Raumkompression, die Mikroinformationen weg filtert, um die einzelnen Musikquellen (z.B. Musikerinnen) einfacher darstellen können.
  • Jede Art der Kompression ist eine Verzerrung und entspricht nicht dem Original.
  • Jede Art der Kompression ist nicht umkehrbar, denn wenn der Informationsverlust eingetreten ist, kann das Original nicht wieder hergestellt werden. Das gilt besonders für die Aufnahmesituation.
  • Das führt uns weiter zu einem Kettengedanken: Jedes Glied in der Kette muss das gleiche Niveau haben. Ein einziger Chinchstecker z.B. kann die Qualität einer ganzen Kette senken.
  • Daraus ergibt sich: Kein Glied der Übertragungskette ist wichtiger als das andere!
  • Ein Vollverstärker hat innerhalb der Kette die komplexesten Aufgaben und damit die größte Herausforderung für den Konstrukteur.
  • Fehler in der Kette summieren sich und was an Information verloren geht, ist unwiederbringlich weg.
  • In unserem Abhörraum haben wir die ganze Kette aufgebaut, beginnend mit selbstaufgenommener Musik (Natter Records) über CD-Player-Prototypen, Kabel-Prototypen, Verstärker und Lautsprecher–Prototypen.

Jedes neue Produkt von uns muss in der Kette bestehen, darf oder soll aber einen eigenen Charakter haben!

Und obwohl uns unser eigener Anspruch im technischen Bereich geradezu zwingt, ungewöhnliche Lösungen im High End Bereich zu gehen, bauen wir unsere Geräte nicht nur für TechnikerInnen, sondern für alle Menschen, die gerne Musik hören!